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Sexualität

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„Sexualität bezieht sich auf einen zentralen Aspekt des Menschseins über die gesamte Lebensspanne hinweg, der das biologische Geschlecht, die Geschlechtsidentität, die Geschlechterrolle, sexuelle Orientierung, Lust, Erotik, Intimität und Fortpflanzung einschließt. Sie wird erfahren und drückt sich aus in Gedanken, Fantasien, Wünschen, Überzeugungen, Einstellungen, Werten, Verhaltensmustern, Praktiken, Rollen und Beziehungen. Während Sexualität all diese Aspekte beinhaltet, werden nicht alle ihre Dimensionen jederzeit erfahren oder ausgedrückt. Sexualität wird beeinflusst durch das Zusammenwirken biologischer, psychologischer, sozialer, wirtschaftlicher, politischer, ethischer, rechtlicher, religiöser und spiritueller Faktoren.“ WHO (2006), S.10.

Intimität und Sexualität sind so zentraler Bestandteil des menschlichen Lebens, als dass sie viele Lebensbereich erfassen und sich vielfältig zeigen. Dabei scheint für das psychotherapeutische Feld die Sexualstörung vorgesehen zu sein – eine Ansicht, die ich nicht teile, denn „klinisch-pathologische“ Phänomene allein sind nicht der ausschließliche Inhalt einer Psychotherapie.

Im Gegenteil wird für mich der Begriff der Störung insofern fragwürdiger, wenn um die 40% der Frauen und Männer angeben, dass sie sexuelle Schwierigkeiten erfahren hätten. Als müsste Mann/Frau immer „funktionieren“.

Abseits von dieser fragwürdigen Sichtweise eines sexuelles Funktionieren ist das Thema in jedem Fall untersuchungswürdig, wenn ein Leidensdruck verspürt wird, wenn Erwartungen und Ängste bestehen, die nicht klärbar scheinen.

Wenn tatsächlich von einer Problemlage gesprochen werden kann, dann sind mögliche intra- oder interpsychische Konflikte zu untersuchen, dann ist die Lebensgeschichte vor dem Hintergrund der sexuellen Erfahrung zu untersuchen. Eine medizinische Abklärung sollte der gemeinsamen Arbeit vorausgehen, um organische Befunde auszuschließen.

Selbstverständlich arbeite ich mit hetero- und homosexuellen Menschen.

Entscheidend für eine zufrieden gelebte Sexualität ist meist die Paarbeziehung, die Paardynamik, die Vorstellungen an und über den Partner etc.

Störungsbilder, die mit Leidensddruck einhergehen sind in einer groben Einteilung

  • Störungen der sexuellen Lust
  • Störung der sexuellen Erregung
  • Orgasmusstörungen
  • Störungen mit sexuell bedingten Schmerzen

Aufgelistet ergeben sich grob folgende „Leidensbilder“, die Liste ist keineswegs vollständig und will es gar nicht sein! Mit dem Bild der Sexualstörung lassen sich folgende Themenbereiche andenken

  • sexuelle Lustlosigkeit, also wenn das Verlangen nach Sex immer weniger wird oder gar ausbleibt
  • sexuelle Hemmungen oder sog. Blockaden, wie z.B. Sexual Shyness, also wenn Hemmungen gegenüber dem eigenen oder dem Körper des Gegenübers den Genuss eines sexuellen Erlebens erschweren oder verunmöglichen
  • Anorgasmie oder Schwierigkeiten, einen Orgasmus zuzulassen
  • sexuelle Abneigung bzw. Aversion, also wenn Sex oder auch schon die Gedanken an Sex als unangenehm bis ekelerregend erlebt werden
  • Erregungsabbruch, also wenn plötzlich im Akt die Lust verschwindet und nicht mehr aufgenommen werden kann
  • Erektionsstörungen, erektile Dysfunktion, Impotenz der Penis wird nicht mehr ausreichend steif, vorzeitiger Samenerguss (Ejaculation Praecox), ausbleibender Samenerguss (Anejaculatio)
  • Schmerzen beim Eindringen in die Scheide oder Scheidenkrampf (Vaginismus), Schmerzen beim Sex (Dyspareunie – auch bei Männern), Schmerzen im Beckenbereich (Pelvipathie)
  • sexuelle Wünsche, die in der gelebten Beziehung nicht ausgelebt werden können
  • sexuelle Praktiken, denen man sich als Partner unterworfen fühlt, ohne dass sie gewollt werden
  • Irritationen (psychisch oder körperlich) nach dem Sex
  • Fragen der Unsicherheit in Bezug auf die eigene sexuelle Ausrichtung – bin ich heterosexuell, bin ich homosexuell, bin ich …
  • Sexsucht wie Pornosucht, Internetpornographie etc.
  • Sexuelle Vorlieben, die einen strafrechtlichen Tatbestand darstellen können

 

Fähigkeiten

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Gepostet am

8. März 2014

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