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sucht_psychotherapie-graz

Die Sucht ist ein klinisches Bild, das sich vielfältig zeigen kann. Sucht bezieht sich auf Gewohnheiten, die im Laufe der Zeit eine Toleranzerhöhung verlangen und die aus dem eigenen Antrieb heraus scheinbar nicht oder nur sehr schwer verändert werden können. Grundsätzlich ist zwischen substanz- und substanzungebundenen Süchten zu unterscheiden, wobei die moderne Suchtforschung auch klinische Bilder wie „Verhaltenssüchte“ etc. unterscheidet. Die Suchtforschung hat sich in den letzten 20 Jahren sehr verändert und ist differenzierter geworden.

Je nach Ausprägung geht einer Suchttherapie (z.B. mit Substanzen wie Alkohol oder Drogen) eine stationäre Entwöhnung, eine Substitution, eine stationäre Auseinandersetzung über einen kurzen Zeitraum mit Übergang in ein ambulantes Setting etc. voraus. Auch Spielsucht oder Internetsucht bzw. die Sex- oder Pornographiesucht (im Zunehmen begriffen) können eine stationäre Behandlung brauchen, bis ein ambulantes Arbeiten im Rahmen einer Psychotherapie möglich ist. Dann finden eine bis zwei psychotherapeutische Sitzungen pro Woche über einen längeren Zeitraum statt – in Abhängigkeit zum Therapieziel. Also wenn die Abstinenz das Ziel sein soll, dann ist dieses Setting nötig. Es gibt aber auch andere Methoden der Wahl, die aber noch kritisch von der Fachwelt betrachtet werden wie die Modelle von Prof. Körkel, dem kontrollieren Trinken bzw. dem KISS.

Nachdem ich seit mehr als 10 Jahrem im suchttherapeutischen Feld arbeite bin ich der Ansicht, dass die Auseinandersetzung mit Sucht Zeit braucht – ein Umstand, mit dem sich süchtige Menschen insofern oft schwer tun, weil sie den inneren Zustand mit Hilfe ihres „Suchtmittels“ ja sehr schnell verändern gelernt haben; und so wirkungsvoll ist ein Mensch bzw. PsychotherapeutIn wohl kaum. Nichts desto trotz führt der Weg zur Veränderung oft über eine intensive Auseinandersetzung mit Hilfe einer Psychotherapie – und das ist ein durchaus anspruchsvoller Weg, wie ich finde; der zum Ziel – das sich die KlientInnen/PatientInnen selbst stecken – führen kann.

Fähigkeiten

Gepostet am

3. März 2014

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