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Psychotherapeut – Psychiater – Psychologe

Die Unterscheidung dieser drei Berufe ist in der Regel nicht so geläufig, weshalb ich sie auf dieser Seite vorzunehmen erlaube. Ich halte diese Differenzierung für sehr wichtig, denn alle dieser Berufsfelder setzen sich mit der Psyche, dem Seelischen, dem Verhalten und den Beziehungen etc. des Menschen auseinander.
Die Unterscheidung dieser drei Berufe ist insofern auch wichtig, als dass die Ausbildungen sehr unterschiedlich sind – wenngleich sich diese Berufe in einem verwandten Feld betätigen. Aber jeder sollte wissen, was er/sie in Anspruch nehmen möchte.

Psychiater

Die Psychiatrie ist eine medizinische Facharztrichtung; die Ausbildung setzt sich vor allem mit der körperlichen Sichtweise seelischer Problemstellungen auseinander, wobei der Medikation eine wichtige Rolle zukommt. Medikation und Psychotherapie schließen einander nicht aus; im Gegenteil können Sie eine hilfreiche Ergänzung darstellen.

Psychiater müssen keine Ausbildung in Psychotherapie absolvieren. In vielen Fällen haben Psychiater eine Ausbildung genossen, z.B. im Rahmen eines PSI-Diploms oder bei einer vom Ministerium anerkannten Ausbildungseinrichtung. Ob Psychotherapie in einem regelmäßigem Setting angeboten wird muss erfragt werden.

Leider sind nicht alle Psychiater von einer Psychotherapie überzeugt, so wie leider auch Psychotherapeuten durchaus einer Psychiatrie ablehnend gegenüber stehen können; auch hier gilt ein sinnvolles Abwägen im Sinne des Anliegens des Klienten/Patienten. Ich persönlich halte die Kooperation zwischen Psychiater und Psychotherapie in ausgewählten Fällen für sinnvoll. Letztendlich bleibt die Entscheidung, ob auch medizinische Begleitung in Anspruch genommen wird bei der KlientIn/PatientIn bzw. Klienten/Patienten.

Psychologen

PsychologInnen haben an der Universität (z.B. in Graz) ein Studium der Psychologie absolviert, das zumeist den Naturwissenschaften nahe steht und sich intensiv mit statistischen Untersuchungen des Menschen auseinandersetzt.

Eine psychotherapeutische Ausbildung ist dabei nicht inkludiert. Nach dem Studium kann eine Vertiefung zur Klinischen Psychologin erworben werden, die zur „Therapie“ und Beratung berechtigt; was aber keine Ausbildung in Psychotherapie ist und auch mit einer solchen nicht gleichgesetzt werden kann.

Die Psychologie ist wie die Psychotherapie eine der Säulen der psychosozialen Versorgung.

PsychotherapeutInnen

Die Ausbildung zum Psychotherapeuten ist in Österreich von Instituten und Arbeitskreisen geregelt, die vom Gesundheitsministerium anerkannt sein müssen.

Einer mindestens zweijährigen Vorausbildung (Propädeutikum) folgt eine langjährige Psychotherapieausbildung. Alle Psychotherapieschulen haben in Ihren Ausbildungsplänen eine Vielzahl von sogenannten Lehrtherapie und Lehranalysestunden. Diese selbst erfahrene Psychotherapie müssen Psychiater und PsychologInnen nicht vorweisen um „therapeutisch“ tätig sein zu dürfen. Psychotherapeuten kennen den Prozess einer Psychotherapie oder Analyse aus eigener Erfahrung.

Nach Absolvierung dieser Ausbildung erfolgt die Eintragung in die Liste des Ministeriums. Nach dieser Ausbildung sind PsychotherapeutInnen verpflichtet, jährliche Weiterbildungen vorzuweisen.